Dienstag, 23. Juli 2019

Buenos días Peru - die erste Woche

Nach ca. 14 h Flug landeten Luana und ich etwas erschöpft und bei völliger Dunkelheit in Lima. Dies war unser erster Stopp auf einer insgesamt 3-wöchigen Reise durch Peru, bevor sie wieder nach Deutschland fliegen und es für mich weiter nach Mexiko gehen würde.
Luana und ich haben uns damals beim Tennis kennengelernt und sind jetzt schon einige Jahre befreundet. Wir waren auch einige Zeit zusammen in Australien und dachten uns deshalb, dass wir doch mal wieder ins nächste Abenteuer starten könnten. 

Als wir in Lima ankamen und uns ein Taxi ins Hostel nahmen, überfluteten uns die ersten Eindrücke. Ich weiß nicht, ob es der Dunkelheit, dem langen Flug oder dem schallenden Lärm der Autos geschuldet war, dass ich mich in diesem Moment etwas überfordert gefühlt habe. 

Unseren ersten und vorerst einzigen Tag in Lima verbrachten wir mit Sightseeing. Wir machten zwei "Free Walking Tours", welche völlig umsonst sind, und bei denen wir den Guides lediglich Trinkgeld gaben. Diese Touren sind echt zu empfehlen, weil man so von Einheimischen durch die Stadt geführt wird und auch ein paar Geheimtipps bekommen kann. 

Luana und ich am Ende der Tour mit der peruanischen Flagge

Lima wird auch "La fea" genannt, also "Die Hässliche" und dem kann ich teilweise durchaus zustimmen. Lima gehört wohl nicht zu den schönsten Städten weltweit, auch wenn der "Parque del Amor" und die Flaniermeile am Meer ihren eigenen Charme besitzen. 

Die Aussicht aufs Meer vom Parque del Amor

Trotzdem ist Lima einen Besuch wert, zumal es die Hauptstadt Perus und einfach eine pulsierende Stadt ist. Hier ist so viel los, alles ist in Bewegung (außer die Autos vielleicht, die stehen konstant im Stau und hupen 24/7) und trotzdem sind die Menschen sehr herzlich.

Nach einem langen ersten Tag in Lima ging es für uns am nächsten Tag in den Norden nach Huaraz. Was auf der Landkarte aussah wie 2 h Fahrt, war im Endeffekt eine fast 9-stündige Reise mit dem Bus. Dafür war die Busfahrt die luxuriöseste, die wir in unserem Leben hatten. Für umgerechnet ca. 8 Euro fühlten wir uns, als würden wir Business Class fliegen. Die Sitze waren breit, gepolstert und ließen sich fast bis in eine liegende Position nach hinten klappen. Jeder Sitzplatz hatte einen eigenen Bildschirm mit Filmen und sogar so etwas ähnliches wie Flugzeugessen wurde serviert. Zwar funktionierte das versprochene Wlan nicht, aber das kann man bei dem Preis schon verkraften.

Abends im ca. 3100 m hohen Huaraz angekommen, hatten wir nur ein paar Stunden Schlaf, bevor uns ein weiterer Bus um 4:30 Uhr nachts abholte, um zum Nationalpark von Huaraz zu fahren, von wo aus wir unsere Wanderung zur Laguna 69 starten würden.
Normalerweise wird einem dringend empfohlen, sich 2-3 Tage zu akklimatisieren und sich an die Höhe zu gewöhnen, bevor man Wanderungen auf 4600 m wie zur Laguna 69 angeht. Allerdings ignorierten wir diese Empfehlung mit dem Gedanken, dass wir beide relativ fit und jung sind und es schon gut gehen würde.

Die Landschaft auf dem Weg zur Laguna 69

Um es vorweg zu sagen: Dem war nicht so. Wir hatten schon nach 2 km mit unserer Atmung zu kämpfen. Kopfschmerzen, Schwindelgefühl und Herzrasen wurden immer intensiver und wir beide hatten das Gefühl, dass wir gleich zusammenklappen würden. Nach halben Wege waren wir kurz davor, umzukehren, weil es zumindest mir in meinem Leben selten so schlecht ging. Mir war so übel und ich konnte mich kaum noch auf den Beinen halten, geschweige denn meinen Rucksack tragen. Irgendwie motivierten wir uns letztendlich doch gegenseitig, weil der eigentliche Grund, warum wir extra nach Huaraz gefahren sind, eben diese sagenumwobene Laguna 69 war.



Endlich oben angekommen
Und enttäuscht wurden wir nicht, denn es war wunderschön, zumindest live. Wie so oft, konnte die Kamera nicht das einfangen, was wir in Wirklichkeit gesehen haben. Das Wasser hatte ein strahlendes Blau, umgeben von schneebedeckten Gletschern und Ruhe. Leider konnten wir es nicht so richtig genießen, da uns die Höhenkrankheit immer noch sehr zu schaffen machte.


Nach einer halben Stunde an der Laguna 69 traten wir den Rückweg an, bei dem es mir nicht wirklich besser ging. Luanas Symptome klangen ein wenig ab, aber für mich war es immer noch eine Tortur, die ich nicht mehr erleben möchte. Als wir nach fast 6 h laufen endlich am Bus ankamen, waren wir einfach nur dankbar, es hinauf und wieder hinunter geschafft zu haben. Fazit zu diesem Ausflug: Wir sind froh es gesehen zu haben, würden es aber nicht nochmal machen. Zumindest nicht an unserem dritten Tag in Peru.

Tags darauf befanden wir uns schon in einem ganz anderen Klima. Von Gletschern und kalten Temperaturen in Huaraz ging es ins wüstenähnliche und warme Ica. Dort war alles ganz entspannt und wir machten an dem Nachmittag nicht mehr viel. Am nächsten Tag ging es mit Buggys durch die Wüste und mit den Sandboards die Dünen hinunter. Das hat wirklich so viel Spaß gemacht und ist bis jetzt definitiv mein Highlight gewesen. Der Sonnenuntergang, den wir dann noch bestaunen konnten, rundete die Tour ab und für 6 Euro war die auch ein echter Schnapper.

Die Wüste Huacachinas

Unser nächster Stopp war Nazca, wo sich die berühmten Nazca-Linien befinden. Zunächst waren wir uns unsicher, ob wir hier überhaupt halten wollen würden, da wir kein Geld für einen teuren Flug über das Naturspektakel der alten Nazca-Kultur ausgeben wollten, Backpacker eben. Doch es gab noch eine andere Möglichkeit, einige der ca. 2000 Jahre alten Geoglyphen zu sehen, welche oft auch das achte Weltwunder genannt werden, nämlich durch einen Aussichtsturm in der Wüste.
Das hat sich definitiv gelohnt und hat auch umgerechnet nur einen Euro gekostet, weshalb wir zufrieden in unseren Übernachtbus nach Arequipa steigen konnten.

Die Naszca-Linien vom Aussichtsturm
Das war's erst einmal von unserer ersten Woche hier in Peru. Im nächsten Post erfahrt ihr dann, was wir in unserer zweiten Woche in Peru alles unternehmen.

P.S.: Wie ihr bestimmt schon bemerkt haben mögt, ist dieser Blog nicht im anspruchsvollsten und hochgestochensten Deutsch geschrieben, was allerdings auch nicht mein Ziel ist. Durch diese eher umgangssprachliche Schreibweise habe ich das Gefühl, dass das, was ich schreibe, so wirkt, als würde ich es euch in Wirklichkeit erzählen.



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