Mittwoch, 7. August 2019

Cusco - eine Woche voller Highlights


Schneller als gedacht, erreichten wir nun schon unsere letzte Woche in Peru. Diese verbrachten wir im schönen Cusco, vollgepackt mit weiteren Highlights unserer Reise.

Viele Früchte auf dem San Pedro Market
Unseren ersten Tag in Cusco starteten wir mit einem Besuch des San Pedro Markets und waren fasziniert davon, was er alles zu bieten hatte: vielerlei (Trocken-)Früchte, Souvenirs, Kleidung, Fisch, Fleisch, Essensstände usw. Man konnte hier alles für kleines Geld kaufen und/oder essen. Frischgepresste Smoothies, Frühstück oder ganze Mittagessen für umgerechnet 1-3 Euro.

Günstige und frisch gekochte Mittagessen
Nachdem wir uns aus den Fängen des Marktes befreien konnten, verbrachten wir den restlichen Tag mal wieder mit einer Free Walking Tour, um uns einen besseren Überblick über die Stadt verschaffen zu können.
Vor allem das Künstlerviertel San Blas hatte es uns angetan, welches mit seinen vielen kleinen Gässchen und Märkten seinen eigenen Charme versprüht. Auch unseren nächsten Tag verbrachten wir sehr ähnlich, wobei wir etwas früher heimkehrten, weil wir einerseits etwas Schlaf bekommen wollten, da wir in der kommenden Nacht schon um 3 Uhr abgeholt werden würden, und andererseits, da ich scheinbar etwas schlechtes gegessen hatte und es meinem Magen dementsprechend weniger gut ging.
Auch als wir in der kommenden Nacht abgeholt wurden, um möglichst früh zum Rainbow Mountain zu gelangen, ging es mir noch nicht wirklich besser und die holprige und kurvige Fahrt trug nicht unbedingt dazu bei. Doch unser Guide war total hilfreich und bekümmert, und so ging es mir nach viel Tee, Magentropfen und etwas Schlaf deutlich besser. Der perfekte Zeitpunkt, denn auf noch so ein Abenteuer wie in Huaraz hätte ich wirklich keine Lust gehabt. Apropos, unser Respekt vor der bevorstehenden Wanderung war groß, denn wir waren noch höher als in Huaraz und würden am Ende sogar die 5.000m-Marke knacken.

Der Versuch, Bekanntschaft mit einem Alpaka zu machen
Deshalb verbrachten wir die erste Stunde mehr oder weniger schweigend und auf den Boden starrend, um möglichst viel Sauerstoff zu sparen und uns mental gut auf den steilsten Teil der Wanderung einzustellen, der wie immer zuletzt kam.
Doch überraschenderweise ging es uns super. Natürlich war das letzte Stück steil und irgendwie auch anstrengend, aber ich fühlte mich so euphorisiert, dass wir jetzt doch schon so schnell da waren, dass ich das letzte Stück gefühlt geschwebt bin. Nach dem Debakel in Huaraz hatte ich ja schon ernsthaft an meiner Fitness gezweifelt, aber jetzt, da mir diese Wanderung so gut wie keine Probleme bereitet hatte, war ich wieder frohen Mutes. Auch Luana war deutlich erleichtert und so konnten wir den Ausblick auf das Naturspektakel, welches erst im Jahr 2015 entdeckt wurde, vollstens genießen.

Der bunte Rainbow Mountain ist auch in echt wunderschön


Wir waren total positiv überrascht davon, dass der Rainbow Mountain wirklich so bunt war, wie er auf Bildern immer aussah, denn in der heutigen Welt von Social Media weiß man ja nicht immer genau, wem oder was man glauben darf. Doch wir waren wirklich begeistert und können diese Wanderung dementsprechend total empfehlen. Auch die frühe Abfahrt um 3 Uhr hat sich gelohnt, denn als wir den Abstieg angingen, kamen uns Scharen von Touristen entgegen, die etwas später als wir starteten.
Nachdem wir uns am Nachmittag ein wenig ausruhten, gingen wir abends nochmal in die Stadt, um bei unserem „Lieblingsrestaurant" in Cusco etwas zu essen. Vorspeise, Suppe, Hauptgericht und ein Getränk für nicht mal 3 Euro und noch dazu konnte man sich auch vegetarische Gerichte aussuchen. Generell haben wir uns immer mehr in Cusco verliebt und kannten uns immer besser aus.

Der Plaza de Armas in Cusco



Am darauffolgenden Tag nutzten wir die Chance und schlenderten über einen völlig anderen Markt, den wir total zufällig im Vorbeilaufen entdeckten. Dort stattete ich mich mit einem billigen 20-Euro-Handy aus, das ich in Mexiko als „Fake-Handy" benutzen möchte, so dass ich im Falle eines Überfalls, das billige und nicht mein richtiges Handy verliere.
Mexiko, verrückt. Die ganze Zeit hatte ich nur Peru im Kopf, aber jetzt wo mein Flug nach Mexiko immer näher rückte, wurde es mir immer bewusster.
Doch ein Highlight stand für Luana und mich noch an, nämlich eines der sieben Weltwunder: Machu Picchu.

Der Weg entlang der Schienen Richtung Machu Picchu
Morgens stiegen wir in einen Van, der uns nach 6/7 h Fahrt in Hidroelectrica absetzte. Von dort aus liefen wir dann noch einmal 2,5 h entlang der Schienen Richtung Aguas Calientes, von wo aus es am folgenden Morgen zum Macchu Picchu gehen würde. Das war die Backpacker-Variante. Natürlich kann man auch den berühmten Zug, die Perurail nehmen, aber das kostet dann nicht eben 15 Euro für Hin- und Rückweg, sondern 150 Euro und führt entlang des exakt gleichen Weges, nur nicht neben, sondern auf den Schienen.
Dafür nimmt es von Cusco allerdings nur 4 h in Anspruch und nicht den ganzen Tag wie bei uns. Zudem entgeht man auch der Gefahr von Mosquitos im Wald zerstochen zu werden.
Froh endlich in Aguas Calientes angekomen zu sein, und das auch noch vor Einbruch der Dunkelheit (die Sonne geht in Peru schon gegen 18 Uhr unter), schauten wir uns in der Stadt etwas um. Sehr touristisch sollte es sein, teuer und kein wirkliches Highlight. Teuer war Aguas Calientes auf jeden Fall, aber trotzdem waren wir eher positiv überrascht, denn die Stadt wirkte modern und neu. Etwas, was wir aus Peru bisher eher weniger gewohnt waren.

Viele Menschen, die früh morgens auf einen Bus warteten
Am nächsten Morgen reihten wir uns in die Schlange für den Bus ein, so wie viele andere, und waren gespannt heute tatsächlich die übrig gebliebene Stadt der Inka zu sehen: Machu Picchu. Eintrittskarten muss man sich schon vorher besorgen, entweder im Internet oder in Cusco. Manche Tickets muss man schon 2-3 Monate im Voraus bestellen, z.B. wenn man den Inka-Trail wandern will, während die ganz einfachen Tickets, so wie wir sie hatten auch ein paar Tage vorher gekauft werden können. Die frühste und auch beliebteste Eintrittszeit ist 6 Uhr, woraufhin man dann vier weitere Stunden zur Erkundung der Anlage hat. Wir haben Tickets für 7 Uhr bekommen und waren angesichts des Besucherandrangs in der derzeitigen Hauptsaison zufrieden.

So, nun aber zum wichtigen Teil: Wie hat es uns gefallen?
Mittelmäßig. Naja, so kann man das auch nicht sagen. Ich für meinen Teil war anfangs ziemlich enttäuscht, weil sich wirklich Menschenmassen auf der Anlage herumtummelten. Natürlich gehört es zum Weltkulturerbe und der Gedanke, einsame Ecken zu finden, war vielleicht etwas naiv, aber so hatte ich es mir in meiner Fantasie zumindest ein bisschen vorgestellt. Luana hatte nicht so eine träumerische Vorstellung wie ich und deshalb war sie von ihrem ersten Eindruck auch nicht enttäuscht. Nichtsdestotrotz, machten wir uns weiter auf den Weg, um die viel größer als gedachte Anlage zu erkunden. Und ich muss sagen, dass ich immer mehr Gefallen gefunden habe und die vielen Menschen ausblenden konnte, um das wirklich wichtige einzufangen: die Inka-Stadt selbst. In der ehemaligen Stadt herumzulaufen und sich einfach nur vorzustellen, wie es damals wohl gewesen sein muss, hier zu leben, war beeindruckend, besonders, wenn dieser riesige Machu Picchu („Machu-Berg") einen anstarrt.

Luana und ich vor dem berühmten Machu Picchu



Nachdem wir letztendlich doch frohen Mutes waren, gingen wir den Abstieg vom Machu Picchu nach Aguas Calientes und dann von dort wieder nach Hidroelectrica an. Es war anstrengend. Nicht nur lag uns der Weg vom Vortag schon in den Knochen, aber auch heute liefen wir viel in der Anlage selbst herum und die 3,5 h Rückweg hatten es auch nochmal in sich.

Unsere Aussicht auf dem Rückweg

Am Ende kamen wir auf ca. 30 km Weg und waren erleichtert, im Van zurück nach Cusco zu sitzen. Da mir in Bussen sowieso sehr schnell schlecht wird, war ich froh, dass ich so ziemlich die ganze Strecke schlafen konnte.
Zurück in unserer Unterkunft in Cusco machten wir uns dann auch direkt ans Packen, denn ein paar Stunden später ging es für uns schon nach Lima. Lima, unsere erste und auch letzte Station. Nostalgisch blickten wir auf die letzten 3 Wochen zurück und konnten kaum glauben, was wir in den drei Wochen alles erlebt hatten und wie sich unser Denken verändert hatte. Noch eher schüchtern damals an unserem ersten Tag waren wir besorgt, ein Uber, anstatt eines Taxis zu nehmen, haben Straßenstände und Essen auf Märkte gemieden - und waren bei Dunkelheit lieber wieder in der Unterkunft. Über die Zeit haben wir gelernt, dass Sicherheit auf jeden Fall ratsam ist, aber nicht verhindern sollte, sich auf Land und Leute einzulassen.
Das war's nun also. Für Luana ging es zurück nach Deutschland und für mich steht jetzt der eigentliche Sinn meiner Reise an: mein Auslandssemester in Guadalajara.
Das Fazit unserer Reise, fällt definitiv sehr positiv aus. Wir hatten eine tolle Zeit in einem wunderschönen und sehr erschwinglichen Land, haben uns super verstanden und tagträumen schon über unsere nächste Reise.

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