Montag, 27. Januar 2020

Der letzte offizielle Monat meines Auslandssemesters

Lange habt ihr nichts mehr von mir gehört, doch jetzt bringe ich euch wieder auf den neusten Stand.

Anfang Dezember also neigte sich mein Semester nun so langsam dem Ende und nur noch meine allerletzte Tanzprüfung auf einem großen Kirchenvorplatz im Zentrum Guadalajaras stand aus.

Der Templo Expiatorio, wo unsere letzte Tanzprüfung stattfand
Aufgeregt, jedoch nicht ganz so nervös, wie vergangene Woche, gingen wir alle noch ein letztes Mal unsere Choreo durch. Sara, meine Gastschwester, half mir wieder bei meinem Styling und so konnte in meinem pinken Kleid auch bestimmt nichts schief laufen. 
Mathilde und Katha, zwei befreundete Austauschstudentinnen, kamen zur Unterstützung. Sie waren noch in der Stadt, ungleich zu vielen anderen "Intercambios", da die meisten schon so langsam wieder zurück in ihrem Heimatland waren oder die noch ausstehende Zeit vor Weihnachten zum Reisen nutzten.
Auch ein paar Mädels aus meinem Fußballteam kamen überraschend dazu.
Es lief hervorragend - und das vor allen Dingen, weil ich so viel Spaß dabei hatte. Die Nervosität rückte in den Hintergrund, als die Musik ertönte und ich ein letztes Mal in dieser Konstellation zu lateinamerikanischen Rhythmen tanzen würde.

Die nächsten Wochen waren zudem auch mit jeder Menge Besuch bei uns zu Hause gefüllt. Alte Arbeitskollegen aus Deutschland, mit denen Paco früher zusammengearbeitet hat, kamen für zwei Wochen zu Besuch, in denen viel los war. Ich „musste“ zwar mein Zimmer räumen und schlief für die kommenden vier Wochen bei Denise im Zimmer auf einer Matratze, da mein Zimmer für die Gäste benötigt wurde, aber das fand ich, um ehrlich zu sein, nicht schlimm.
Zudem verwandelte sich unser Zuhause immer mehr in ein Weihnachtsparadies, mit vielen Lichtern, einer dekorierten Hauswand und einem wunderschönen Weihnachtsbaum. Sara und ich backten außerdem Plätzchen und gaben uns Mühe beim Verzieren.

Unser Weihnachtsbaum im Wohnzimmer

Die Weihnachtsplätzchen, die Sara und ich zusammen gebacken und verziert haben.


Auch wenn meine Unikurse nun endgültig vorbei waren, hatte ich trotzdem noch Fußballtraining und außerdem stand das große Ligafinale gegen die Universidad Panamericana an.
Wir gingen siegreich aus der Partie und zur Feier des Tages lud uns unser Coach zu sich nach Hause ein, um die Meisterschaft zu feiern.

Das Fußballteam der UdeG nach dem Sieg der Meisterschaft

Rund um die Weihnachtszeit sind natürlich auch Weihnachtsfeiern sehr populär, auch hier in Mexiko, wo sie „posadas“ heißen.
Auf eine Art super traditionell, auf eine andere Art so verrückt wie die Mexikaner selbst, habe ich die posadas erlebt.
Zunächst feierten nur wir Mädels aus dem Fußballteam unsere Weihnachtsfeier und es war ungelogen einer der witzigsten Abende hier in Mexiko. Es ist für mich immer noch ein unbeschreiblich schönes Gefühl, wie sehr ich hier Teil so vieler Sachen wurde und vollkommen integriert bin. 

Cuca und ich bei der "posada" der Mädels
Unsere zweite Weihnachtsfeier fand bei unserem Trainer Juan statt, zusammen mit dem Fußballteam der Jungs. Wir grillten, zerbrachen eine Piñata und ich habe, zu meiner Überraschung, noch ein Abschiedsgeschenk bekommen: Das Trikot, mit dem wir die Meisterschaft gewonnen haben, und zwei selbstgebastelte Karten mit Fotos und kleinen geschriebenen Texten von den Mädels und unserem Trainer.

Mein Abschiedsgeschenk, das ich von meinem Fußballteam bekommen habe.
Nach meiner Backpacking-Reise durch Mexiko, Belize und Guatemala, werde ich noch einmal für einige Tage nach Guadalajara zurückkommen und die Mädels dann hoffentlich wiedersehen.

Weihnachten rückte nun also immer näher und das hieß ebenfalls neuer Besuch. Jovita, die ursprünglich aus Mexiko kommt, ihr Mann Mike und Hannah, die allesamt in den USA leben und gute Freunde von der Familie Sanchez sind, reisten an, um mit uns das Weihnachtsfest zu feiern.

Schon einige Tage vorher waren alle etwas gestresst, um noch einige Geschenke zu kaufen und uns ein schönes Weihnachten zu ermöglichen. Es wurde viel gekocht und letztendlich war das Festmahl angerichtet.
Am 24. wird traditionell viel geplaudert, bevor man gegen 23 Uhr das Weihnachtsessen verspeist. Es gab Truthahn, Salate, Kartoffeln, Mac and Cheese, Kuchen und viele weitere Leckereien und es war wirklich schön. Im Anschluss zerschlugen wir noch eine Piñata im Hof und zündeten Feuerwerkskörper an, eine weitere mexikanische Tradition. 

Unser reichhaltiges Weihnachtsessen
Gegen 3 Uhr legten wir uns dann alle schlafen, voller Vorfreude auf den darauffolgenden Morgen, wo die Geschenke ausgepackt werden würden.

Wie in den USA, ist es auch in Mexiko üblich, dass die Geschenke erst am 25. Dezember nach dem Aufstehen aufgemacht werden. Wir versammelten uns alle neben dem Tannenbaum und packten unsere Geschenke aus. Jeder schenkte sich Kleinigkeiten und trotzdem waren alle sehr glücklich, auch ich.
Ich liebe Weihnachten ja sowieso, aber dieses Jahr war es wirklich was Besonderes und wunderschön.
Die restlichen zwei Tage verbrachten wir ganz entspannt und ich packte meine Sachen, da es am 27. Dezember für mich nach Cancun gehen würde, um meine Reise quer über die Yucatan-Halbinsel in Mexiko, Belize und Guatemala zu beginnen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen